Leser-/Hörerstimmen

Buchbesprechung im Draussenseiter, Dezember 2023

choices, 03/2022
Zwischen Wortwitz und Wahn
Von Marina Wudy

„Buchstabierte Blaubeerküsse“, „Fieberglasträume“ und „Kleebaumzungen“ – schon das titelgebende Gedicht von Thomas Dahls neuem Lyrikband „Kleebaumnacht“zeigt deutlich, dass hier jemand am Werk ist, der Wörter nicht nur als reines Mittel zum Zweck benutzt. Vielmehr spielt Dahl mit ihnen, er gibt ihnen neue Formen und Farben, eine neue Bedeutung, löst ihre Grenzen auf und definiert sie neu. Ein besonders prägnantes Beispiel dafür ist „es staben die buchen“: ein Gedicht, in dem Dahl in alphabetischer Reihenfolge Buchstaben erkundet, ihnen ein Wesen und einen Charakter gibt – nur um dann gegen Ende des Gedichts eben jene Logik aufzubrechen, indem er sie einfach nicht mehr einhält. Stattdessen bringt er einen Verweis auf den Wahn des Autors ein – und verwirft damit jede bis dahin empfundene Erleichterung über den vermeintlich adretten und
zugänglichen Verlauf des Gedichts.

Strudel aus Wörtern und Wahn

Dahls Lyrik entwindet sich dabei jedem Versuch, sie anhand gängiger Stilmittel zu analysieren. Sie ist frei schwebend und sich selbst und alles, woran wir uns als Menschen gerne festhalten – Gott, unserem Verstand – versagt sie sich sehr deutlich, immer und immer wieder. So heißt es etwa in einem Gedicht „Wer den Verstand sich erleuchten mag / Bleibt verrückt und trinkt den / Sonnentag aus dunklem Quell“, in einem anderen „erfriert“ Gott an Einsamkeit „von Sternen rundumfunkelt“. Dahl reißt seine Leser damit in einen Strudel aus Wörtern und Wahn. Er stellt Autoritäten infrage – die des Verstandes, des Intellekts, die der Religion, aber sogar seine eigene als Autor. Er zeigt, wie
brüchig die Fassade unserer eigenen Gefühle ist, und wie sich hinter jedem Gefühl, jedem Bild ein weiteres verbirgt.

Ode an das Leben

Trotzdem, und das ist das Spannende an Dahls Lyrik, ist sein Gedichtband eine Ode an das Leben, in seiner ganzen Bandbreite an Gefühlen, Stimmungen, Verheißungen, Sehnsüchten. Wer in seinen Gedichten eine konsequente Logik sucht, wird sich schwertun – wer sich aber von klassischen
Kategorien lösen und auf Wörtern tragen lassen möchte, ist hier richtig. Denn Dahl schafft es, die ganze, oftmals als so schwer empfundene Sinnlosigkeit, die ein Menschenleben mit sich bringen kann, einzufangen. Doch anstatt an ihr zu verzweifeln, fordert Dahl sie zum Tanz, erfreut sich an ihr, spielt mit ihr. Und kreiert damit ein Stück künstlerische Erleichterung: Wenn ohnehin nichts in festen Formen fassbar ist – warum sich dann nicht einfach dem Wahnsinn hingeben, mit spielerischer Leichtigkeit?
 

Schreiben(d) über dem Abgrund
Thomas Dahls neuer Band ist erschienen

Köln (pm). Das neue Buch von Thomas Dahl ist keine leichte Kost. In „Choreographien des Herzuntergangs“ (ISBN 9783740780098) findet sich keine gefällige Lyrik. Stattdessen bewegt sich der Autor mal tastend, mal (wort)gewaltig in den Abgründen von Sex, Macht und Bigotterie, lotet die existenziellen „Mariannengräben“ von Angst, Liebe und Tod aus und sollte es doch einmal romantisch werden, dann ist diese Romantik tiefschwarz wie die Nacht. Wenn hier getanzt wird, dann ist es ein Totentanz. Dieses Buch zu lesen fühlt sich an, wie ein Sprung in eiskaltes Wasser. Zuerst ein kurzer, belebender Schock, dann nach und nach die Gewöhnung. Manchmal wirken die Gedichte und Kürzestgeschichten wie aus der Zeit gefallen. Während es in unserer „neuen Realität“ nach Desinfektionsmittel riecht und Berührungslosigkeit des elfte Gebot ist, geht es in diesen Texten schmutzig und körperlich zu bis an die Schmerzgrenze. Da ist es auch nicht verwunderlich, wenn in „sagte sie“ der dichtende Arzt Gottfried Benn explizit als poetischer Leitstern aufblitzt. Mitunter scheint der Autor allerdings auch unsere Gegenwart zu kommentieren, die endlosen Zoom-Konferenzen ohne wirkliche Kommunikation, die schmerzhaften Pandemie-Erfahrungen von Endlichkeit, Verletzlichkeit und Einsamkeit. Kann die Literatur in Krisen Orientierung geben, aus Bindungen befreien, vielleicht sogar retten? Ob als Lesende oder Schreibende können wir uns auf die Schultern von Riesen stellen – und von dort aus nach dem ersehnten Hoffnungsschimmer spähen. Und wenn der ausbleibt? Dann geht es auch eine Nummer kleiner: „Ein bisschen Traurigkeit zimmern/Mit der Nacht an wahren Tagen weben“.
Kölner Wochenspiegel, Innenstadt, 16.04.21, Nr. 15

 

„Die Halbunruhigen“: neues Buch von Thomas Dahl
Innenstadt (pm). Die Zeit spielt ein doppeltes Spiel. Während
sie auf der einen Seite unaufhörlich und mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks verrinnt, kann sie sich in der subjektiven Wahrnehmung unendlich dehnen oder verdichten. Zwischen Langeweile und Ekstase, zwischen Schmerz und Genuss, zwischen Begehren und Abscheu, Begegnung und Abschied liegen Augenblicke oder (gefühlte) Ewigkeiten. In seinem neuen Buch „Die Halbunruhigen“ hat Thomas Dahl 40 Gedichte und Short- Stories versammelt, durch die die Themen Flüchtigkeit, Vergänglichkeit, Schmerz und Tod ihre melancholische Spur ziehen. In „mit engeln entkommen“ zum Beispiel geht es um die manchmal schwer erträgliche Ungerechtigkeit des Schicksals angesichts eines Flugzeugabsturzes, bei dem von 158 Passagieren alle – bis auf einen – mit dem Leben davonkommen.
Die feuchtigkeitsgesättigte, düster-romantische Stimmung am Übergang zwischen Spätherbst und Winter fängt Thomas Dahl in dem Gedicht „mein mund voller winter“ so genau ein, dass man vor dem inneren Auge ein Gemälde von Caspar David Friedrich zu sehen glaubt. In „kennen sie siegen?“ wird in beinahe tragikomischer Manier das Scheitern von echter Kommunikation,
das aneinander Vorbeireden vorgeführt. Trotz dieses „Soges zum Ende hin“ ist „Die Halbunruhigen“ kein wirklich deprimierendes
Buch, sondern ein Appell für mehr Intensität im Hier und Jetzt, mehr Bewusstheit und Mut zur Innerlichkeit. Die Frage, ob der Tod das Ende ist, bleibt für uns Lebende unbeantwortet, doch auf dem Weg dorthin liegen jene Augenblicke, die es auszukosten gilt – bis zuletzt. „Die Halbunruhigen“ von Thomas Dahl ist unter der ISBN 978-3-7450-5899-4 erhältlich. (Kölner Wochenspiegel, 27.09.17, Nr. 39)

"mich hat das buch emotional sehr berührt. der autor hat die qualen seiner zwangserkrankung so geschildert, dass es einem mitten ins herz trifft. man leidet förmlich mit ihm. ich finde es sehr wichtig, dass er dieses buch geschrieben hat und hoffe, dass es viele leute erreicht, weil zwangserkrankungen im bevölkerungsbewusstsein noch weitgehend unbekannt sind. ich wünsche thomas dahl weiterhin viel erfolg!"

d. aus l.

 

"... Ihre Leseproben haben mich sehr berührt ..."
" Ihre Texte sind sehr poetisch und schaffen es dennoch, das Leiden anschaulich zu beschreiben ..."
"... kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass Betroffene Mut schöpfen und Angehörige mehr Verständnis aufbringen ..."

Dr. Petra Fohrmann, Fohrmann-Verlag, Swisttal

 

"Ich finde es sehr bewegend ... interessant, erschreckend, traurig und faszinierend zugleich. Es kommt beim Leser an, im Kopf, im Herz ..."
Barbara Hartwig, Köln

  

 "... Habe gestern Abend direkt angefangen und konnte nicht mehr  aufhören ... bin deshalb heute ein wenig erschöpft."  "Klasse!"
G. M., Köln

 

 "... Danke für das Buch - ist gestern schon angekommen! Habe auch gleich angefangen zu lesen. Möchte mir aber Zeit lassen, denn es ist so gehaltvoll, dass man manches erst mal wirken lassen muss ... Dein Schreibstil ist der Wahnsinn, und an einigen Stellen habe ich schon geschmunzelt und gedacht: ´Ja, das ist Thomas ...`"
Indra Hildebrand, Köln

 

Mein aktueller Buchtipp:
In Den Teufeln Meiner Augenblicke - Protokolle Eines Zwangskranken
"In seinen Schilderungen und Erfahrungen durch die Benutzung von Prosa-Texten beschreibt Thomas Dahl eine jahrelange Lebensreise durch Ängste, Zwänge und Psychosen. Er unterscheidet sich in seinem Werk somit klassisch von den üblichen Erfahrungsberichten und den wissenschaftlichen Analysen, indem er versucht, durch eine kunstvoll gestaltete, aber überaus reale Wortmischung die Brisanz der Thematik zu verdeutlichen."

Dennis Riehle, Landesbeauftragter der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. und Psychologischer Berater auf seiner Homepage

 

"Das Buch ist wirklich klasse und ich bin froh, es gelesen zu haben ..." "... ich bin begeistert über die Art, wie es geschrieben wurde. In vielen Situationen habe ich mich wieder erkannt ..."

"... Ich werde das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen ..."
Jessica, Berlin


Hallo Thomas!

Heute habe ich deinen Gedichtband erhalten.
Er ist wunderschön geworden, und die Texte sind erstklassig!
Viele Grüße, Ilka Lohmann

… deine Gedichte sind so wunderbar, so traurig und wieder so kämpferisch. Ich bewundere deine Schreibfähigkeit ...
Herzlichst, Soraya


hallo thomas,
... mit diesem text spielst du wie auf einem klavier ... du fängst ruhig und harmlos an und steigerst die gefühlswelt in ein staccato. mir gefallen die authentizität und die seele, die im text sichtbar werden ...

princess (über "ich liebe dich")

… wunderbare zeilen, tiefsinn im klang, einem traurigen märchen gleich. sehr gerne gelesen. habt dank.
princess of night (über "m.o.n.d.")


Einfach nur schön!
Leser, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "m.o.n.d.")

… bei dieser Art zu schreiben, ist allein die Wortwahl eine Kunst, selbst dann, wenn man zunächst mit dem Inhalt nichts anfangen kann ...
Leser, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum  (über "m.o.n.d.")

… ich wollte überhaupt keinen Sinn erkennen, denn das hätte mich beim Lesen in meiner Gefühlswelt gestört. Der Fluss der Melancholie hätte aufgehört zu fließen. Der Sinn war für mich in dem Moment unerheblich. Ich habe Angst, mich dem Text intensiver zu widmen. Es würde etwas zerstören, glaube ich ...
Leser, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "m.o.n.d.")

Hallo Thomas!
Was soll man dazu sagen? Eigentlich gibt es nichts zu sagen. Dieses Gedicht ist wirklich wundervoll ...

Ilka Lohmann (über "wir werden rote steine sein")

Hallo Thomas!
Wie fallen einem solche Worte ein? Ich lese sie nicht nur, ich lebe sie, ich fühle sie. Nicht nur der Inhalt lässt Raum zum Denken, sondern auch die Wahl deiner Worte ist bemerkenswert. Mein Kompliment ...

Leser, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "wir werden rote steine sein")

… das ist wie eine völlig fremde Sprache für mich – ich verstehe sozusagen kein Wort. Ich versuche es, wirklich. Aber meine Phantasie reicht nicht aus, um aus deinen Zeilen ein Bild zu formen. Und trotzdem muss ich sie alle lesen (na ja, fast alle) – bis zum Schluss ...
Quentin (über "loch", dass nicht im Lyrikband enthalten ist)

… das haut mich um, zumal ich gerade einige Recherchen über die Sintis hinter mir hab. Und gerade jetzt weiß ich, wie schwer das ist ...
L. G., Gabi (über "maria lacht")

Lieber Thomas!
Ich möchte dir einfach nur mal sagen, wie großartig dein Gedicht ist. Ganz, ganz große Lyrik ist das ...

Ilka Lohmann (über "maria lacht")

hallo thomas
wortgewalt par excellence, was du da hin zauberst.

gruß, klaas (über "... und die nutten")

… wunderschön und zum mitträumen ...
Leser, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "jede sekunde")

Lieber Thomas!
Nicht viel kann man zu diesem Gedicht sagen, weil es sprachlos macht. Ein wundervoller Text, den ich sicher noch viele Male werde lesen müssen, um ihn ganz zu erfassen.

Hochachtungsvoll, Ilka Lohmann (über "einmal")


… ich gebe zu, mich nicht wirklich an den Text zu trauen. Denn er hat mich umgehauen … Chapeau!
anima (über "einmal")

WoW! Das ist so ausdrucksstark!
Unglaublich wie tief die gehen. Ich würde einen Gedichtband von dir sofort kaufen.

Lieben Gruß, Sylvia (über "sandmann")

Hallo Thomas,
dieses Gedicht rührt etwas in mir – ich kann es nicht benennen. Die Sprachmelodie ist wunderschön ...

Leserin, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "vatermein")

Hallo Thomas,
dies ist ein außerordentliches Werk von dir. Schwermütig, düster und eine gute Mischung aus laut und leise.

Leserin, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "bald")

Sei gegrüßt Thomas! Ein wunderbares Stück Wehmut ...
Leserin, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "oktoberwehen")

… Autsch! Harter Text. Stark geschrieben. Du spiegelst Gefühle wieder, wie es besser nicht sein kann. Einfach nur klasse!
L. G., Gabi (über "küsten")

… ein wirklich guter Text. Gut zu verstehen und absolut stark ausgedrückt … es hat mich aus den Schuhen gehauen ...
Sylvia (über "küsten")


… sehr abstrakt und doch verständlich …
Leser, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "wo ist nur der schmerz geblieben")

guten abend thomas ... wenn du erlaubst, möchte ich dir meine hochachtung erweisen. ein toller text, mit viel gefühl verfasst, und man kommt nicht umhin, darüber nachzudenken. er hat tiefgang und euphorie ... alles in einem ... er ist trost und rat gleichzeitig ... dies würde ich mir glatt übers nachtgemach hängen, um mich in zweifelnden zeiten daran zu erinnern, dass auch ketten nicht halten können, was seidenfäden nicht hält … ich hoffe, ich lese noch mehr solch toller texte von dir ...
princess (über "küsten")

Hallo Thomas!
Ich habe in letzter Zeit sehr viele deiner Gedichte gelesen und wollte dir sagen, dass ich sie wunderbar finde ...

Ilka Lohmann


Hammer!
Das haut echt rein, ein wahnsinns Gedicht, unglaublich wortgewaltig! Du lässt apokalyptische Bilder einer total gequälten Seele entstehen, eine dermaßen innere Zerrissenheit so extrem einzig nur mit Worten rüberzubringen ist der absolute Wahnsinn. Selbst die Länge deines Gedichtes schreckt nicht ab, sondern von Zeile zu Zeile gipfelt es, lässt Spielraum für eigene Interpretationen und Nachempfinden. Wie viel Qual und Schmerz muss jemand ertragen, der so schreibt, der solche Worte und Bilder wie du malst. Hammer, aber eben was den Inhalt angeht mit heftig bitterem Beigeschmack. Super Gedicht, ernsthaft!
Hänge immer noch meinen Gedanken an dein Werk nach – harter Tobak! Werde es wohl noch das ein und andere Mal lesen … das hat Tiefgang, ganz tiefen!!!

Lieben Gruß von Katja (über "drei farben schwarz")

Lieber Thomas,
in jeder Art dieser Erinnerungen gefriert das Blut, und die Scham über menschliche Abartigkeit feiert Höhepunkte ....
bin tief bewegt.

erato (über "maria lacht")

Lieber Thomas,
auch mich bewegt dein Gedicht sehr. Es ist mit so einer Hingabe geschrieben; ich denke, besser, intensiver kann auch kein Maler dieses Bild festhalten.

LG Ilona (über "maria lacht")

Lieber Thomas,
eine der besten Sachen, die ich in der letzten Zeit von irgendjemandem gelesen habe, dabei will ich die Gedichte anderer nicht schmälern, denn oft ist es Zufall oder Geschmack, dass einem ein Gedicht schmeckt oder dass man es brauchen kann. Das Gedicht ist relativ lang, hängt aber nirgends durch.
Es gibt nicht nur kurze Bilder und einsame Metaphern, sondern alles verschwimmt zu einem Ganzen und erzeugt eine Resonanz, wenigstens in mir.
Du hast etwas zu sagen, was niemand sich so zu sagen traut oder es fertig bekommt, obwohl der Leser spürt, hier spricht jemand von den tiefsten Wahrheiten nicht nur seiner Existenz, sondern von der menschlichen Existenz als solcher. Also müssten dieses Gefühl auch andere kennen, haben es in seiner Radikalität nur noch nicht wahrgenommen oder heben es auf für später, wenn der Mann mit dem Hammer an die Tür schlägt.

 

Zitat:
Und Sonntags in der Früh
will ich mich beenden ...

Wie leicht dieser Gedanke über einen kommen kann, wie nach einer Tasse grünem Tee. Die Metaphern sind ungewöhnlich und originell.

 

 Zitat:

... Ich werde dich zum Lachen bringen,
mich in bunten Lumpen durch Kaleidoskope schwingen ...

Die bunten Gläser, die sich zwischen den Spiegeln eines Kaleidoskopes befinden und beim Drehen Geräusche machen wie ein Regenmacher, sie werden zu bunten Lumpen, die die Sicht schwarz macht. Mir fehlen jetzt beinahe die Wörter.
Der Zungenschlag dieses Gedichtes ist nicht der, den man vermutet, eine Reaktion auf die Beschwerden des Lebens, sondern der Todesengel erscheint hier als ein Gast, der immer mal wieder hereinschaut und seine Angebote macht, ein kleines Prospekt neben dem Aschenbecher mit der brennenden Zigarette hinterlässt. Er erkundigt sich flüchtig nach dem Wohlergehen, doch er weiß ja Bescheid.

Liebe Grüße, Bernd (über "einmal")

 

Lieber Thomas!

Toll, wie du mit den Wörtern spielst!
Diese Stelle beeindruckt mich am meisten:

 

 Zitat:

 ... Glas im Traum –
ich sammel Tritte
ins Gesicht
und denk es wären Küsse,
doch die Lippen spür ich kaum ..
.

 

Lg, ira (über "küsten")


Lieber Thomas!

Tolle Parallele!

 

Zitat:

 ... Floh, Wurm, Mensch, Mond und Fieber
trinken süß von einem Dolch –
die Klinge eisern wacht ...

Also ich mutiere langsam zu deinen Fans!  Nein, im Ernsten –  stark!
gruß, ira (über "schnitt")

 

Starker Text, gefällt mir ausgezeichnet, lieber Thomas! Ziemlich gewaltig ... wunderbare Bilder!
mary lou (über "m.o.n.d.")

 

Wunderschön. Ich bin begeistert, Thomas. Das musste ich jetzt einfach gesagt haben.
Leserin, Deutsches Autoren- und Schriftstellerforum (über "ich beginne mit dem Traum")

 

H-A-M-M-E-R-H-A-R-T !!!
Hammerhart ist dies' Gedicht
man liest es--
aber ertragen kann man es nicht ...
-- Der Mensch bleibt ein Tier ...

Doris (über "Maria lacht")
 

Hallo Halmas Thod!
Keine Kritik, keine Anregung, einzig und allein Applaus! Mir gefällt dein Gedicht sehr! Ich werde mir noch unbedingt die Zeit nehmen um dein Gedicht zu interpretieren und auseinander zu nehmen. Ich hatte jedoch das Bedürfnis auf die Schnelle meine Bewunderung auszusprechen

Beste Grüße,
Youkay (über "Küsten")

"Großartig" - Für Leute mit Anspruch an Literatur zum Mitfühlen. Lyrik ist nicht langweilig und hier ist alles schlüssig.
Es gibt viel Lyrik, die nur ein Zusammenschluss von Fakten und Assoziationen sind, die den Leser, der keine Germanistik studiert hat, einfach völlig überfordert. Gewöhnlich gewinnen solche Aneinanderreihungen von "Textfragmenten ohne Grund" Preise und man findet sie nie auf Bestsellerlisten, was den elitären Germanistikprofessoren unbar jeder Vernunft vorkommt. Ich war schon auf so einer Preisverleihung im Berliner Rathaus und war nur verwundert.
Hier in diesem Buch aber ist jede Zeile ein Bild und die Wortwahl fantasievoll und gefühlvoll: "... Du duftest gotisch, dunkelblau ... "
Das ist wahre Kunst und kein Büchlein für die U-Bahn, da liest man lieber jede Zeile genüsslich und schärft seine Sinne für die Bilder, die in einem hochkommen. Außerdem verliert der Text nicht den bezug zum Leben und man weiß was gemeint ist. Es wird nicht jeder verstehen, aber jeder wird vielleicht etwas Neues daraus interpretieren. Das macht es auch aufregend und spannend.
Wer keine Lust mehr hat auf Bücher, die nur großartig mit "Thriller" bezeichnet sind und einem dann mit einem 0815 Strickmuster überraschen, dem sei hier mal etwas Neues empfohlen, das ausnahmsweise nicht langweilt, weil es an die Psyche geht auf dem sanften Weg, Zeile für Zeile. 
Amazon-Kritik vom 21. April 2011, 5 von 5 Sternen, Simone Grollmitz

Hab mir jetzt endlich (nachdem ich ja leider die Lesung hier verpasste) Dein Buch "alle gedichte enden hier" bestellt. Ich bin wirklich total geflasht. Wirklich jedes Bild, jede Zeile sitzt perfekt. Das ist einfach nur großartig! Ich verneige mich vor Deiner Kunst. Das muß man sich wirklich genüsslich reinziehen und langsam lesen, damit man nachfühlen kann. Ich werde Dein Buch gerne verschenken an Freunde, die Literatur geniessen und mitfühlen. Dann kann ich mich ja schon auf Dein neues Werk freuen.
sendawater-baby auf "pirates of lycosian"

 

Hallo Halmas Thod!
Zuerst, herzlich Willkommen im Forum und um es gleich vorweg zu nehmen - ich freu mich sehr über so einen Neuzugang.
Ich wander jetzt schon eine ganze Weile durch deine Gedichte, konnte mich nicht entscheiden, welches ich kommentieren will und in Anbetracht der vorgerückten Stunde, weiß ich auch gar nicht, ob ich mit meinem Kommentar, dem Gedicht überhaupt gerecht werde.
Was ich hier nicht möchte ist interpretieren, auch nicht über Form schreiben, sondern eher über die Wirkung, die deine Werke hervorrufen. Du be/schreibst auf sehr poetische Art überaus plastisch, schaffst es, mit feiner Wortwahl und Rhythmus, Stimmung, Bilder und ja, sogar Gerüche zu transportieren, als Beispiel: dunkelblauer Duft - vermittelt eine Ahnung des Duftes - gotisch dunkelblau lässt zu, dass man um den Duft weiß. Durch zwei Worte, ohne dass einen Bilder, Erklärungen u.s.w. aufgedrückt werden. Und das Zeile für Zeile. Ich mag bildreiche Sprache sehr, mag es, wenn aus einem Text, einem Gedicht, eine ganz persönliche Sicht der 'Dinge' spricht und wenn sich das mit der Fähigkeit paart, diese auch andere sehen (riechen, schmecken, spüren) zu lassen, bin ich hin und weg. Deine Werke schaffen es. Lesen, eintauchen, erleben und irgendwann dann, wieder daraus auftauchen, während die Stimmung immer noch nachhallt. Mein Kompliment, das schaffen nicht viele Werke hier im Forum. Hat mir Freude bereitet, mich mit deinen Gedichten zu beschäftigen, darin einzutauchen und, ich will es nicht verschweigen, ich war auch auf merkwürdige Art erleichtert, daraus wieder auftauchen zu können. Es wird mit Sicherheit nicht der letzte Kommentar von mir unter ihnen sein, denn sie sind wirklich zu schade um hier unkommentiert unterzugehen.
Lieber Gruß,
Jazemel (über m.o.n.d.)

 

Hallo Thomas!
Dieses Gedicht hat einen unverwechselbaren Sprachrhythmus, der mir blutstürzend in die Seele fährt. Wie ein Märchen aus 1000 und einer Nacht, bestechend schön und wohltuend anders, und vor allem das eine: ehrlich.
Ich sehe es zwischen den Zeilen. Tiefe Wünsche, die auf Erfüllung hoffen und sich so sehr sehnen, dass sie Berge versetzen werden. Ich mag es sehr, sehr, sehr. Diesen Traum träume ich auch. Höre niemals auf damit, solche Gedichte zu schreiben, denn sie sind es, woraus das Leben gemacht ist - und am Ende der Nacht wird ein Traum wahr. Wunderbar!
Bianka (über "durch die nacht")

 

Hi Thomas!
Hab ich Dir schon gesagt, dass ich langsam aber sicher zu einem Fan von Thomas werde...sehr genial. Gefällt mir gut, welche Bilder Du in meinem Kopf malst.
Feckert (über "so sieht kein siegfried aus")

 

Hi Thomas!
Das nenne ich "hart aber ehrlich". Jemandem so unverblühmt den Spiegel so vor`s Gesicht zu setzen, das braucht Mut. Der Name Siegfried passt da wirklich hervorragend. Tolles Gedicht.
LG Ilona (über "so sieht kein siegfried aus")

 

"... Ich verstand und ich versteh es nicht –
einmal werden, lieben, hoffen, bleiben,
bis der Abschied aus den müden Augen stürzt, flieht, bricht und entweicht auf freien Schwingen.
.."
Wahnsinn, Wahnsinn ...
Wirklich überragend gut geschrieben, wenngleich ich am Anfang etwas Probleme hatte, deiner Betonung und Atmung der Worte zu folgen. Sprachlich wie inhaltlich wie gedanklich und gefühl-ich sehr gut.
Gern gelesen und kurz mitgelebt.
lg leflo (über "einmal")

 

Hey Thomas,
das erinnert mich an Rilke. Ich bin verzaubert von Deiner Sprache! Weißt Du eigentlich, wie gut das ist? Was mußt Du fühlen, um so zu schreiben? Ich kann mich Deinen Worten nicht entziehen, wie eine Melodie hüllen sie mich ein und wenn ich andere sehe, lese, im Herzen höre, ist da kein Platz mehr, denn da sind bereits diese Worte von Dir. Verzauberte Grüße,
Bianka (über "bald ein meer)

 

Dein Gedicht nahm mich extrem extrem gefangen. Wie du mit widerlichen Metaphern, religiösen Fragmenten und treffenden Schmerz den Tod beschreibst, ist unheimlich und wird sogleich besänftigt durch die letzte Strophe, die etwas versöhnlich Wiedergeborenes, den Gedanken an das nie endende Sein, in sich trägt. Sowohl die immer schmaler werdenen, dem Ende zu gehenden Strophen, als auch die Farbwahl der Schrift bilden eine tolle Einheit zum Gedicht. Interessant zu lesen. Meine Hochachtung.

Paula (über "mensch /and i grief")

 

Hörerstimmen

 

... so lange schon habe ich diese mail begonnen, nämlich unmittelbar,nachdem ich Ihre Gedichte anhörte. Es fällt mir nicht leicht etwas Detailliertes dazu zu sagen, aber immerhin möchte ich doch mitteilen, dass ich Sie sehr gern und öfter schon gehört habe. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil Vieles aus Ihren Gedichten wie klare, farbige Bilder bei mir ankommen. Auch die Art des Vortrags, das Verzögern undBeschleunigen an ungewohnten Stellen macht einfach Spaß und eröffnet skurille Zusammmenhänge.
Maren März, Künstlerin über die Audiodatei im Anhang des E-Books "Bilder vom Lichtersinken & Kerzentrinken"

... Brillant, tiefgruendig, und schwierig. Das war keine leichte Kost, aber ich kann mir zu diesem Thema keine leichte Kost vorstellen. Es war wieder einmal eine faszinierende Erfahrung, und ganz gewiss freuen wir uns aufs naechste Mal!
Danke dafuer!
the_real_macfly (Online-Lesung vom 17.02.2010 bei der Community "Pirates Of The Lycosian")

 

... auch ich möchte mich nochmals an dieser stelle herzlich für den gelungenen abend bei dir bedanken. es ist etwas gänzlich anderes, " trockene" fachliteratur zu diesem thema zu wälzen. trotz des monitors vor mir, hatte ich das gefühl in deinem wohnzimmer zu sitzen. du hast die fähigkeit, dem zuhörer deine emotionen ausdrucksstark und intensiv zu vermitteln, auch wenn viele hundert kilometer dazwischen gelegen haben. danke dir für den abend! ...
Nina (Online-Lesung vom 16.12.2009 bei den "Pirates Of The Lycosian")

 

... ein bewegender, fesselnder abend; herzlichen dank dafür! 
Zuhörerin (Online-Lesung vom 16.12.2009 bei den "Pirates Of The Lycosian")

 

hallo thomas!
es war wirklich sehr beeindruckend: deine angenehme stimme, deine faszinierende art des satzbaues ... immer wieder eine neue sprachmelodie. es ist einfach DEIN medium & du jonglierst damit souverän ... ganz sicher bewirken deine silberfäden bei lesern & zuhörern die zuversicht, dass sich auch in scheinbar ausweglosen episoden durchaus alles zum guten wenden kann & das ist doch - fernab von jedweder kitschigkeit - für mich die eigentliche weihnachtsbotschaft!

Helga (Online-Lesung vom 16.12.2009 bei den "Pirates Of The Lycosian")

 

Teufel träumten in einem Waggon
„Protokolle eines Zwangskranken"

Innenstadt (jkb). „Herzlich willkommen im Café Tod“, begrüßte Thomas Dahl, alias Halmas Thod, die Gäste im Eisenbahnwaggon des Klingelpützparks.
Nicht, dass man es dem Autor von „In den Teufeln meinerAugenblicke – Protokolle eines Zwangskranken“ zutrauen würde - trotzdem mag es den ein oder anderen beruhigt haben, dass er gleich zu Beginn versicherte, dass diese Lesung für seine Fans nicht die letzte gewesen sein werde und jeder den Abend unversehrt überlebe. Hatte er doch kurz zuvor erwähnt, die Inspiration für seine Prosa- und Lyrikwerke unter dem Einfluss eigener Zwänge
erhalten zu haben. Das Schreiben habe ihm geholfen, „die Dämonen herauszuzwingen“, die ihn selber über viele Jahre geplagt hatten. Nun gehe es ihm besser, so Dahl, doch seine ständigen Begleiter hießen lange: Krankheit, Störung, Neurose. Angst beherrschte sein Leben.
Unter dem Titel „Alle Teufel träumen hier“ gewährte der Autor, der auch unter dem Pseudonym Halmas Thod schreibt, Einblick in die Abgründe der
menschlichen Seele. Den alltäglichen Wahn zwischen „Ordnung, Gedankenterror und Wasserhahn“ beschreibt er in einem Stil, der sowohl an wissenschaftliches Essay als auch Autobiographie und Psychogramm erinnert.
Laut einer aktuellen Studie leiden mehr als 1,5 Millionen Menschen in Deutschland an Zwängen. Die Dunkelziffer dürfte jedoch ein Mehrfaches davon
betragen, denn viele Betroffene schämen sich für ihren Wasch-, Kontroll- und Ordnungszwang. „Es gibt viel Fachliteratur über Zwänge, aber es gibt wenige Erfahrungsberichte, die von Betroffenen selber verfasst sind“, sagt Dahl. Unter dem Pseudonym „Halmas Thod“ serviert er selber dem Leser einen fiebrigen Trip durch das Absurdistan einer gestörten menschlichen Gefühls- und Gedankenwelt.

Am 26. September findet im Eisenbahnwaggon des Klingelpützparks die „Zweite Lesung im Waggon“ statt. Das Motto des Abends lautet dann: „Rendezvous im Café Tod“.
Julia Katharina Brand im Kölner Wochenspiegel

 

Eine Lesung über das Nichts

Rundschau-Mitarbeiter Thomas Dahl zu Gast in der „Galerie Frei“

Wie viele Texte Thomas Dahl in seinem Leben schon verfasst hat, möchte er nicht einmal mehr schätzen. Nicht nur als Lyriker und Erzähler, sondern auch als freier Journalist – auch für die Kölnische Rundschau – greift Dahl in die Tasten. Soviel Praxis schafft Routine und Routine schafft Selbstbewusstsein, doch weiß Dahl, dass keine Übung der Welt einen Schreiber auf literarisches oder lyrisches Schaffen eichen kann: „Journalistische Arbeit ist das eine, aber wenn ich an einem Gedicht oder an einer Erzählung arbeite, ist das für mich immer wieder eine Reise ins Unbekannte. Jedes Mal aufs Neue.“

 

Lyrisches Schreiben als Mysterium

 

Lyrisches Schreiben ist trotz zahlreicher Arbeiten noch immer ein Mysterium, für das Dahl keine Formel kennt. Die Faszination geht tiefer. „Lyrik ist für mich eine rätselhafte und nicht entschlüsselbare literarische Form, die diffuse Bilder in Worte presst und Gefühle ausdrückt, die eigentlich zu flüchtig und nebulös für die Sprache sind.“ Dennoch will sich Dahl nicht per se als Lyriker verstanden wissen und sträubt sich davor, in literarische Schubladen gepresst zu werden. „Manchmal fange ich an, eine Idee, die mich längere Zeit beschäftigt, niederzuschreiben. Was dabei als Lyrik anfängt, beginnt unter der Feder ein Eigenleben zu entwickeln und wird mit der Zeit zur Short Story.“ Schaffenskrisen oder Schreibblockaden kennt er keine: „Ich schreibe jeden Tag. Manchmal einfach so auf dem Weg von A nach B in der Bahn.“ Lesungen hält Dahl aber erst, seit er 2008 seinen ersten Band an Texten veröffentlicht hat. „In den Teufeln meiner Augenblicke – Protokolle eines Zwangskranken“ hieß seine erste Veröffentlichung. Mit seinem neuen Band „Abhandlungen über das Nichts“ war er nun zum zweiten Mal in der „Galerie Frei“ zu Gast. Diese war gut gefüllt mit einem andächtig lauschenden Publikum, das Dahls manchmal rätselhaften, manchmal absurden und stets hypnotisch mäandernden Texten lauschte. „Für lyrische Texte ist es oft schwer, ein breiteres Publikum zu erreichen. Deswegen muss ich jede Gelegenheit wahrnehmen, Lesungen zu organisieren und mit Lesern und Publikum in Kontakt zu treten. Heute lese ich zum zweiten Mal hier und ich glaube, auch nicht zum letzten Mal.“ Dem Applaus des Publikums nach zu schließen, kann man sich jedenfalls auf weitere Lesungen Dahls in der „Galerie Frei“ freuen.

(Robert Cherkowski, Kölnische Rundschau)

 

Ein harter Kontrast
Der Autor und Lyriker Thomas Dahl liest in der Sülzer Stadtteilbibliothek
Von Ulrike Weinert

Er geht durch die Reihen in der Stadtteilbibliothek, als wolle er seine Zeilen einzelnen Zuhörern widmen. Mal schreit er seine Sprachkunst heraus, mal vermittelt er sie flüsternd. Der Lyriker, Kurzgeschichtenautor und Rundschau-Mitarbeiter Thomas Dahl las auf Einladung des Fördervereins „Lesezeichen“.
Dahl hatte seine Lesung vorsorglich mit dem Warnhinweis „für Personen unter 16 Jahren nicht geeignet“ versehen. Tief dringt er mit starker Sprache in psychische Abgründe vor. Gleich beim ersten Gedicht wird es still unter den Zuhörern. Der Autor nimmt die Sicht eines depressiven, alkoholabhängigen und krankhaft übergewichtigen Mannes ein.
Hart ist der Kontrast zur Wohnzimmeratmosphäre der Leseecke in der Stadtteilbibliothek. Vom gemütlichen roten Sofa mit Caféhaustisch aus Holz lässt Dahl seinen gebrochenen Helden das „Aroma des Schwarz“ schmecken.
Unter die Haut geht „Maria lacht“. Nach einigen Zeilen wird klar: Maria gehörte einer im Nationalsozialismus verfolgten Volksgruppe an. Sie wurde gezwungen, zu lachen, als in der ehemaligen Kölner Gestapo-Zentrale, heute NS-Dokumentationszentrum am Appellhofplatz, fotografiert wurde. „In die Augen ihrer Mörder“, ergänzt der Autor und fügt hinzu: „Ihr könnt Maria da besuchen.“

Der Artikelauszug erschien am 02. Dezember 2014 in der Kölnischen Rundschau, Nr. 280.